Lindenberg

Lindenberg:



St. Martins-Kapelle am Nadenberg
Die Eheleute Martin und Maria Brinz geb. Hagspiel, erfüllten nach schwerer Krankheit mit dem Bau der kleinen neubarocken Kirche ein Gelübde. Am Martinstag 1910 wurde die Kapelle geweiht. 20 Jahre lang betreute das Stifter-Ehepaar die Kapelle, unterstützt von den anderen Nadenberger Familien.
Dass das Kirchlein gepflegt wird als religiöses Zentrum mit regelmäßigen Messfeiern sowie als Schmuckstück des Ortes, war auch dem Theologen Dr. Heinrich Brauns ein Anliegen. Der ehemalige Reichsarbeitsminister der Weimarer Republik hatte nach seinem Ausscheiden aus der Regierung Lindenberg zu seiner Wahlheimat erkoren. Auf seine Initiative hin wurde am 20. März 1930 der Kapellenverein Nadenberg gegründet, in dessen Besitz die Kapelle im Jahr 1943 schließlich überging.


Bild: Burst
Text: F. Möschel


Marienkapelle "Zu unserer lieben Frau"
Die Marienkapelle steht an der Strasse Richtung Scheidegg

Die Geschichte der Marien Kapelle "Zu unserer lieben Frau" reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück.
Sie dürfte die erste Kirche gewesen sein, mit der Lindenberg 1275 eine eigene Pfarrei wurde.
Die Glocke mit der Jahreszahl 1549 ist die älteste Glocke Lindenbergs.

Die Figur der Muttergottes mit dem Jesuskind im neugotischen Altar von 1863  wurde um 1510/20 gefertigt.

Marienwallfahrten gehen hier bis ins 15. Jahrhundert zurück und schon 1556 wurde ein Kaplanei-Benefizium gestiftet.
Die äußere Form erhielt die Kapelle wohl nach dem 30jährigen Krieg.
Als 1636 die Schweden die Aureliuskirche und den Pfarrhof niederbrannten wurde zunächst die Liebfrauenkapelle
als Ersatz für die zerstörte Pfarrkirche ausgebaut und erweitert.
1943 sollte die Kapelle nach Vorgabe des damaligen NS Bürgermeisters  zu einer großdeutschen Kriegergedächtnisstätte umgewandelt werden.
Stadtpfarrer Mathias Preckle gelang es durch eine geschickte Verzögerungstaktick dieses Vorhaben schlussendlich zu verhindern.


Bild u. Text: F. Möschel


Goßholz
Kapelle zu Ehren des kostaren Blutes Jesu

Im Mai 1900 wurde von Gossholzer Frauen ein Kapellenbau-Verein mit 70 Mitgliedern gegründet, Frau Lina Kohler wurde zur Vorsitzenden gewählt. Einem Kapellen Bau stand somit nichts mehr im Wege. Architekt war der Münchner H. Bleibinhaus. Am 23. Dezember 1921 wurde die Kapelle geweiht.

Die Darstellung der Engel die in Kelchen das Blut des Gekreuzigten auffangen und der untere Teil des Bildes, eine Fegfeuerszene, gibt der Kapelle ihren Namen.
Das Altarbild, das aus dem 18. Jahrhundert war eine Stiftung der  Gemahlin des Architekten Ostenrieder.
Die Kriegerehrung aus beiden Weltkriegen ergibt 22 Namen.
In Miniatur ist der Kreuzweg dargestellt.  Prof. Waderé stiftete das Holzrelief, Madonna mit Kind. Der Gossholzer Maler Otto Keck stiftet seine Antonius von Padua Kopie in Öl. Der Opferstock ist eine Gabe des Lindenberger Schlossermeister Jacob Zirn.
Nachdem die Glocke dem letzten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind,  goß Josef Feldmann-Gescher (Münster) 1948 eine Glocke in Bronze, der bereits die Glocken der Aureliuskirche sowie der Stadtpfarrkirche Lindenberg gegossen hat.

Text: Franziska Möschel
Bild: Fritz Eckart


Ratzenberg
Ölberg Kapelle 

Geschichte der Kapelle: 1843 – 1845 erbaut, vermutlich mit Steinen aus der Burg Ratzenberg. (siehe Westallgäuer Heimatblätter VII (1938) Seite 27

Die Kapelle wurde von der Familie Anton Boch in Ratzenberg Haus Nr. 48,
Hausname „Beim Tiesse“, gestiftet. Leider ist eine Urkunde oder schriftliche Bestimmung für die Schenkung nicht mehr vorhanden.
 
Die Ölbergkapelle gehörte bis Dezember 1971 zur Pfarrei Opfenbach dann zur Pfarrei Lindenberg.
Heute:  kath. Wendelinskapelle bis 3. August 1997, dann kath. Ölbergkapelle.

Der Altar (neubarocker Aufbau) zeigt den spätgotischen Ölberg-Christus in Todesangst um 1500.
 
Kapellenraum links Muttergottes, rechts hl. Josef, vorne links und rechts hl. Anna und hl. Wendelin.

Kapellenverein - Ratzenberg Gründung, 1993 Vorsitzender ist Alois Bitschnau.

Von 1993 – 1997 wurde die Kapelle renoviert. Es wurde nach altem Brauch der Vereinsmitglieder gewirtschaftet.
 „Soviel wird angeschafft – wie auch gleich bezahlt werden kann“

Es entstanden Sanierungskosten von 99.068 DM.

Heute werden Andachten für verschiedene Vereine Ratzenberger Bäuerinnen Kolpingsfamilien – Lindenberg usw. abgehalten.
Der Höhepunkt bleibt die alljährliche Messe im Herbst zu Ehren des hl. Wendelin.


Bild u. Text: Franziska Möschel
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